„Das Leben ist anders geworden.
Jetzt ist alles gut.“
Olga Plugatar, ehemalige Zwangsarbeiterin aus der Ukraine
Es ist notwendig, an die Menschen, die gelitten haben, zu erinnern und ihrer zu gedenken. „Gegen das Vergessen ./. NS-Zwangsarbeit e.V.“ will in diesem Sinne helfen und eine kontinuierliche Beschäftigung mit der Thematik sichern.
Nur wenn das Geschehene in unseren Köpfen aktiv bleibt, werden sich diese unmenschlichen Behandlungen in der Zukunft vermeiden lassen.
Warum ein Verein?
Der Verein soll den dauerhaften Fortbestand der vielschichtige Aktivitäten und des entstandenen Netzwerkes sichern. Das notwendige Kapital wird später durch eine Stiftung eingebracht. Sie werden über Projekte und Arbeiten informiert.
Was wird gefördert?
Die historisch-wissenschaftlichen Forschungen und pädagogisch-öffentlichkeitswirksamen Arbeiten müssen national sowie international weitergeführt werden, auch um den Interessen der Überlebenden und nachfolgender Generationen gerecht zu werden. Über Ausstellungen, Publikationen und Schulbesuche sollen die Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Geleitworte – Referenzen – Unterstützer – Reaktionen
Während des Zweiten Weltkrieges war Zwangsarbeit in Deutschland und den besetzten Gebieten allgegenwärtig:
Kein anderes NS-Verbrechen war für derart viele Menschen offen sichtbar. Vor allem die deutsche Industrie setzte im Verlauf des Krieges KZ-Häftlinge, unzählige Kriegsgefangene und verschleppte Zivilistinnen und Zivilisten ein. Zwangsarbeit war in der nationalsozialistischen Diktatur ein europaweites Massenphänomen, ein vor aller Augen begangenes Verbrechen. Auch in Hannover. Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter mussten vor allem in der Rüstungsindustrie arbeiten, aber auch in Bäckereien oder Gärtnereien und ganz wesentlich in der Landwirtschaft. Sie arbeiteten für Großkonzerne genauso wie für kleine Handwerksbetriebe, für Kirchen und städtische Betriebe, im Bergbau wie auch in Privathaushalten. Untergebracht waren die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zumeist in Lagern – mehr als 500 bestanden während des Krieges in Hannover. Auch die Häftlinge der sieben hannoverschen KZ-Außenlager wurden zur Arbeit eingesetzt, zum Beispiel in den Fabriken von Continental oder Hanomag.
Forschungen zur Geschichte der Zwangsarbeit in Hannover setzten erst in den 1990er-Jahren ein. Seither sind viele neue Erkenntnisse über das System der Zwangsarbeit in Hannover zutage gefördert worden. Die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der Stadtgeschichte ist besonders wichtig und ich bin dankbar, dass sich der Verein „Gegen das Vergessen./. NS-Zwangsarbeit e. V.“ schon seit so langer Zeit dafür engagiert! Der Verein sorgt dafür, dass das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter nicht in Vergessenheit gerät. Die beste Versicherung gegen Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die lebendige Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte.
Belit Onay,
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover
Wer steht hinter dem Verein?
Vorstand
Petra Beitlich (Vorsitzende)
Reinhard Schwitzer (Schatzmeister)
Wilhelm Lindenberg
Geschäftsführerin: Janet Freifrau von Stillfried und Rattonitz, Historikerin
Beirat
Dr. Karljosef Kreter, LHH Projekt „Erinnerungskultur“
Dr. Jost Rebentisch, Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte
Wilfried Wiedemann, ehemals Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Dr. Jens Binner, Direktor ZeitZentrum Zivilcourage, Hannover
Thomas Hermann, Bürgermeister der Stadt Hannover