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Auszug der Seiten 211-215 aus Janet von Stillfried: Das Sachsenross unterm Hakenkreuz, MatrixMedia-Verlag, Göttingen 2015

„Die Überlebensbedingungen waren gegen Kriegsende insb. für viele osteuropäische Zwangsarbeiter, die am härtesten von der Gewalt des NS-Systems und der Gestapo betroffen waren, dramatisch erschwert. Falsche Beschuldigungen von Arbeitskollegen und Spitzeln führten zu zahlreichen Verhaftungen durch die Gestapo. Misshandlungen und Folterungen waren an der Tagesordnung. Das Gebäude war baulich in schlechtem Zustand, ständig überbelegt und unzureichend versorgt. Meist wurden die Häftlinge nach kurzer Aufenthaltsdauer in andere Lager deportiert.

Im März 1945 wurden in der ehemaligen Laubhütte mindestens 59 Gestapohäftlinge durch Erhängen ermordet. Weitere 56 Häftlinge des Polizeiersatzgefängnisses wurden zusammen mit 98 Häftlingen des Arbeitserziehungslagers Lahde bei der Massenerschießung auf dem Seelhorster Friedhof am 6. April 1945 durch die Gestapo ermordet.“