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Die überwiegend jüdischen Menschen, die deportiert werden sollten, kamen mehrheitlich aus Hannover, aber auch aus weiteren Städten der Umgebung wie Hildesheim, Göttingen, Nienburg, Bad Pyrmont. Sie wurden zunächst in die Israelische Gartenbauschule Ahlem gebracht. In einem NDR-Bericht vom April 2022 heißt es, dass man in den ersten Jahren der Nazi-Herrschaft dort noch „junge jüdische Männer und Frauen ausgebildet (hat) – vor ihrer erhofften Auswanderung nach Palästina. Jetzt drängt die Polizei auf dem Gelände Hunderte Männer, Frauen und Kinder zusammen. In Koffern und Bündeln führten sie Kleidung mit sich. Behörden haben Reiseproviant für 6 Tage erlaubt. Wertsachen wie Schmuck, Sparbücher und Geld hat man ihnen vermutlich sofort abgenommen.“ Des weiteren berichtet der NDR, dass an den Deportationen auch hannoversche Behörden beteiligt waren. So habe das Finanzamt am Waterlooplatz die Vermögen der Deportierten eingezogen. Es wurden öffentliche Versteigerungen durchgeführt, bei denen die Lindener Bürger*innen den zurückgelassenen Hausrat der Verschleppten günstig erwerben konnten. Auch die Reichsbahn habe an den Deportationszügen verdient, die Zwangstransportierten mussten eine Fahrkarte bezahlen.

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Juden-Deportationen-ins-Warschauer-Ghetto,deportationen114.html